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Fünf Quadratmeter, ein großer Anspruch – Wie ein Gäste-Duschbad zur Visitenkarte wurde

Wenn Kunden mit einem klaren Wunsch und einem schwierigen Grundriss zu uns kommen, beginnt die eigentliche Arbeit oft erst nach dem ersten Grundriss-Check.

So war es auch bei diesem Projekt: Ein Gäste-Duschbad mit lediglich 5 m² Fläche sollte nicht nur funktional sein, sondern sich wie ein „kleines Spa“ anfühlen. Die Kundin – beruflich viel unterwegs, mit regelmäßigem Besuch von Familie und Geschäftspartnern – wollte ein Badezimmer, das repräsentativ ist, komfortabel und dabei trotz enger Maße nicht überladen wirkt. Kurz: ein Gäste-Duschbad der Extraklasse.

Die Herausforderung: Raum mit Charakter – aber kaum Platz

Der Grundriss war zunächst ernüchternd: ein schmaler, leicht verwinkelter Raum, mit ungünstigem Lichteinfall und kaum Stellfläche. Fenster an der kurzen Seite, Türöffnung an der gegenüberliegenden Wand, dazwischen eine Tiefe von etwa 2,5 Metern – zu wenig für klassische Lösungen, zu viel, um es bei Minimalismus zu belassen.

Gerade in solchen Situationen zeigt sich, wie entscheidend ein gut durchdachter Entwurf ist. Denn auf kleiner Fläche verzeiht das Bad keine planerischen Kompromisse.

Der Ansatz: Zonen schaffen, Blick lenken, Materialien sprechen lassen

Anstelle des üblichen „Waschbecken links, WC rechts, Dusche irgendwie hinten“ entschieden wir uns für eine zonierte Anordnung mit klarer gestalterischer Linie. Die bodengleiche Dusche wurde an der Stirnseite platziert, eingefasst von einer Glaswand, die den Raum optisch öffnet. Das WC rückten wir bewusst in eine teilverdeckte Nische – so bleibt der erste Blick beim Betreten auf das elegante Waschtisch-Ensemble gerichtet.

Ein zentrales gestalterisches Element war das Spiel mit Kontrasten: dunkle, matte Fliesen in Kombination mit Messing-Akzenten, ein Waschtisch mit Natursteinplatte und integriertem Stauraum, darüber ein rahmenloser Spiegel mit integrierter Beleuchtung. Diese Details geben dem Raum Tiefe und Wertigkeit, ohne ihn zu überladen.

Kundenwunsch erfüllt – aber nicht nach Schema F

Was uns an diesem Projekt besonders gefordert hat, war der Anspruch der Kundin, auf kleinstem Raum Großzügigkeit zu erzeugen – ohne dass der Raum seine Funktionalität verliert. Dafür mussten klassische Badkonventionen hinterfragt werden. Wir haben auf einen Heizkörper an der Wand verzichtet und stattdessen eine Fußbodentemperierung eingeplant. Auch die Wahl eines kompakten WC-Moduls mit Unterputzspülkasten war entscheidend für das Raumgefühl.

Die Kundin brachte sich dabei mit einem hohen ästhetischen Bewusstsein ein, aber sie war auch offen für professionelle Führung, wo technische Grenzen sichtbar wurden. Dieses Zusammenspiel ermöglichte eine Lösung, die nicht nur auf dem Papier überzeugt, sondern täglich ihren Nutzen entfaltet.

Dieses Gäste-Duschbad ist ein gutes Beispiel dafür, wie architektonische Einschränkungen nicht das Ende, sondern der Anfang einer kreativen Planung sein können. Wenn der Anspruch stimmt – an Funktion, Ästhetik und Atmosphäre – dann kann auch ein Raum von fünf Quadratmetern zu einem echten Aushängeschild werden. Nicht nur für das Zuhause unserer Kundin, sondern auch für das Selbstverständnis moderner Badgestaltung.

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